Hallo und Willkommen zur dritten Folge von „Die Metallerin“. Weiter unten haben wir die Folge in einem sogenannten Skip Guide für Sie aufgeschlüsselt. So wissen sie jetzt schon, was Sie erwartet. Viel Spaß beim Anhören!

[00:00:00] - Redaktionsgespräch Der 8. März ist der Internationale Frauentag. Ein Grund zu feiern, denn wir haben in Sachen Gleichstellung viel erreicht, aber es gibt auch noch einiges zu tun: Gerade das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie brennt vielen Beschäftigten unter den Nägeln. Denn für junge Eltern und Beschäftigte mit pflegebedürftigen Angehörigen gleicht es oft einer logistischen Meisterleistung diesen Anforderungen gerecht zu werden. Doch zum guten Leben gehört mehr als ein guter Job und auch hier möchte die IG Metall anpacken: Vereinbarkeit muss erstritten und gestaltet werden!

Wie gute Vereinbarkeit gelingen kann, besprechen wir in dieser Folge. Dafür hat sich Linda Achtermann, Julia Graf aus dem Ressort Frauen- und Gleichstellungspolitik der IG Metall in Frankfurt als Co-Moderatorin dazugeholt. Außerdem berichten zwei Aktive und ein hauptamtlicher Metaller aus den Betrieben und die Wissenschaftlerin Bettina Kohlrausch, spricht darüber, wie sich Privat- und Berufsleben besser vereinbaren lassen und wie das zur Geschlechtergleichstellung beiträgt.

[00:08:28] - Interview Bettina Kohlrausch Bettina Kohlrausch ist wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans Böckler Stiftung und Professorin für gesellschaftliche Transformation und Digitalisierung an der Universität Paderborn. Mit ihr besprechen wir welchen Einfluss ungleichverteilte Arbeitszeiten auf das Einkommen und damit in der Konsequenz auf die Rente haben können. Die Rentenlücke liegt in Deutschland derzeit bei rund 49 Prozent und beschreibt den Anteil, den Frauen weniger an Rente bekommen als Männer.

Außerdem sprechen wir mit ihr darüber, wie Arbeitszeitflexibilisierung aber auch Arbeitszeitverkürzung die Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit in Familien verbessern können.

[00:16:59] - Redaktionsgespräch Der Rentenlücke geht die Entgeltlücke voraus. Frauen verdienen immer noch weniger als Männer. Im Gespräch gehen wir den strukturellen Ursachen dafür auf den Grund. Linda und Julia sprechen darüber, weshalb die Arbeitszeitverkürzung schon immer ein gewerkschaftliches Thema ist und warum das auch bei der Rettung von Arbeitsplätzen in einer erfolgreichen Transformation ein zentraler Punkt ist.

[00:27:09] Interview Axel 1 Axel Drescher ist Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Ostsachsen und hat mit seiner Frau zwei Töchter. Er berichtet von seinen Erlebnissen als junger Vater und spricht darüber, wie er und seine Frau versuchen Erwerbs- und Sorgearbeit partnerschaftlich aufzuteilen.

[00:32:45] Redaktionsgespräch 2021 hat die Bundesregierung den Väterreport mit dem Titel “Aktive Väter - Trend einer neuen Generation” veröffentlicht. Es zeichnet sich eine klare Entwicklung ab: Immer mehr Väter wünschen sich eine gleiche Aufteilung bei der Betreuung der Kinder aber nur wenige geben an, dass die Betreuung aktuell auch so aufgeteilt ist. Auch die Beschäftigtenbefragung der IG Metall bestätigt dieses Bild: Die Beschäftigten wünschen sich Arbeitszeiten die zum Leben passen. Die kurze Vollzeit und der T-Zug sind gewerkschaftliche Meilensteine in diesem Bereich, erklärt uns Julia.

[00:35:28] Interview Axel 2 Welche Rolle Vereinbarkeitsfragen in seiner Arbeit gerade in Betrieben ohne Betriebsrat und für Schichtbeschäftigte spielen, erzählt uns Axel Drescher an dieser Stelle.

[00:37:00] Redaktionsgespräch Eins ist klar: Mitbestimmung ist wichtig für eine gute Vereinbarkeit von Arbeit und Leben, das stellt gerade im Schichtbetrieb eine große Herausforderung dar. Wie das trotzdem gelingen kann, besprechen Julia und Linda.

[00:39:32] Interview Ina Ina Richter ist 35 Jahre alt und arbeitet im Volkswagenwerk Emden in Schicht und in Teilzeit und das in einem agilen Team. Ihr Team organisiert die Arbeitszeiten eigenständig in der Gruppe. Jeweils vier Beschäftigte mit unterschiedlichen Teilzeitmodellen übernehmen dabei gemeinsam einen Arbeitsplatz im Zweischichtbetrieb der Produktion. Ina erzählt uns, wie so Schichtarbeit und Privatleben gut vereinbart werden können.

[00:43:38] Redaktionsgespräch Für eine gute Vereinbarkeit von Arbeit und Leben braucht es verlässliche Regelungen. Solche klaren Regelungen helfen immer gerade denen, für die Vereinbarkeit besonders schwierig zu erreichen ist. Gerade Alleinerziehende profitieren davon. Das zeigt auch das Beispiel aus Emden. Auch auf gesetzlicher Ebene gibt es Regelungen, die eine bessere Vereinbarkeit unterstützen. Die Elternzeit und Elterngeldregelungen sind dabei entscheidend, erklärt Julia. Um diese Regelungen abzusichern und entsprechend zu beraten, braucht es Betriebsräte.

[00:50:00] Interview Anuschka Anuschka Von Heydebrand ist 53 Jahre alt und arbeitet seit über 20 Jahren beim Elektronikkonzern Rohde & Schwarz. Seit 2018 ist sie dort Betriebsrätin und bietet in dieser Position sogenannte Elterngespräche an. Sie berät die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Vereinbarkeitsfragen, hilft bei der Planung von Elternzeit und der Wiedereingliederung bei Rückkehr in den Betrieb. Was sie mit ihrer Arbeit bewegt, erzählt sie uns hier.

[00:55:42] Redaktionsgespräch Linda und Julia besprechen zum Abschluss der Folge, wie die IG Metall auf politischer Ebenen Druck mache und die Betriebsrätinnen und Betriebsräte Initiative ergreifen, um eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Leben für alle Beschäftigten zu erreichen. Bei den Betriebsratswahlen im Mai 2022 können Betriebsrätinnen der IG Metall gewählt werden, damit sie sich weiterhin für solche Themen in den Betrieben stark machen, denn es gibt noch einiges zu tun!

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